Loreto-Kapelle

Konservierung und Restaurierung eines brandgeschädigten Altares aus der Loreto-Kapelle Ludwigshafen-Oggersheim

Bei einem Brandanschlag auf die Loreto-Kapelle in der Kath. Kirche Mariä Himmelfahrt wurde der barocke Altar mitsamt der Loreto-Madonna stark geschädigt. Der Altar stammt von dem kurpfälzischen Hofbildhauer Paul Egell (1691–1752) und wurde extra für die von Pfalzgraf Joseph Karl von Pfalz-Sulzbach im italienischen Loreto bestellte „Schwarze Madonna“ gefertigt.

Aufgrund der hohen kulturhistorischen Bedeutung der Kapelle war das oberste Ziel der Restaurierungsmaßnahmen, so viel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten.

Durch die starke Hitzeeinwirkung kam es zu starker Blasenbildung und großflächiger Abhebung der Polimentversiberung und -vergoldung. Die Oberfläche wies massive Rußablagerungen und Ablagerungen von Löschmittel auf. An den Kanten und Rändern war die Holzsubstanz an mehreren Stellen verkohlt. An einigen Bereichen gab es Anhaftungen des verschmolzenen Brokatgewandes der Madonna.

Die Bearbeitung des Altares stellte aufgrund der starken Schädigung und dem Wunsch, größtmögliche Bereiche der originalen Fassung zu erhalten, eine große restauratorische Herausforderung dar.

Sämtliche Blasen und Abhebungen der Fassung wurden durch Injizieren von Störleim und anschließendem Niederlegen mit einem Heizspachtel gefestigt und planiert. Die Schmutz- und Rußanhaftungen wurden mit verschiedenen Lösungsmitteln in mehreren Schritten entfernt. Verkohlte Holzsubstanz wurde mit einem Acrylat gefestigt. Fehlstellen der Polimentversilberung und -vergoldung wurden gekittet und anschließend in historischer Technik retuschiert.